Stipendien statt Journalistenpreise
Nach reiflicher Überlegung und Beratung im Kollegenkreis haben wir uns entschlossen, den Journalistenpreis in diesem Jahr zugunsten eines Arbeitsaufenthaltes von zwei Kolleginnen/ Kollegen aus der Ukraine auszusetzen. Nach wie vor erscheinen uns bedeutende Themen mit Bezug zu Schleswig-Holstein und seinen Menschen vergleichsweise rar; eine neuerliche Ausschreibung zum Thema Corona kam für uns nicht in Frage und das zweite große Thema, der Krieg in der Ukraine und die Flucht der Menschen, hat unserer Meinung nach bislang nicht das Gewicht für Schleswig-Holstein bekommen, das für tiefgründige und preiswürdige Reportagen erforderlich gewesen wäre.
Das hat uns zu der Überlegung veranlasst, ukrainischen Journalistinnen und Journalisten die Möglichkeit zu bieten, bei einem Arbeitsaufenthalt unser Land kennenzulernen und möglicherweise in ihren Medien über Geflüchtete aus der Ukraine in Schleswig-Holstein zu berichten. Wir würden uns wünschen, damit das gegenseitige Verständnis zu stärken und zum Aufbau von Netzwerken beizutragen. Die weiteren Details der Ausschreibung sind im Ausschreibungstext zusammengefasst. Wir freuen uns über Angebote zur Unterstützung aus den Redaktionen, auf die wir Sie in den nächsten Wochen noch konkret ansprechen werden. Sollten Sie Verbindungen zu Kolleginnen / Kollegen aus der Ukraine haben, bitten wir Sie um die Weiterleitung der Ausschreibung und einen Hinweis an uns.
Den Journalistenpreis verlieren wir selbstverständlich nicht aus den Augen, sondern fassen ihn erneut für zwei Jahre, also 2022 und 2023, zusammen.
Reinhardt Hassenstein
Vorsitzender Kieler Presse-Klub
und Vorstand der Stiftung KPK
Kai Dordowsky
2. Vorsitzender des DJV Nord
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